Still Leben
übersetzt von Ricarda Vidal
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Du bist tot, aber du flackerst noch immer bläulich – ich möchte
niemanden heimsuchen und so wie du, immer wieder
in meinem Augenwinkel auftauchen, es ist zum Verrücktwerden.
Lieber starr werden, blockhaft, Granit sein, nicht
schwirren und flirren, sondern stockstill festsitzen, eine Platte aus Stein.
Nicht Fisch werden, oder Meer, nichts Flüssiges, kein Hin und Her
kein Aufwallen nach meinem Tod in den Mündern der Lebenden
der wenigen Betroffenen. Was werden sie aus diesem
großen künftigen Klumpen meiner selbst machen, wer weiß, doch
sie mögen beruhigt sein. Er möge still halten. Aber es soll sie
auch dann nicht beschweren, wenn trotz seiner steinernen Masse
etwas spontanes, für das niemand planen konnte,
das niemand schaffen konnte, dem nicht abgeholfen,
das nicht ausgeblendet oder unterdrückt werden kann,
trotz allem mit aller Kraft im Leben bleiben will.
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